Computex 2004: Microsoft bremst Firewire - Unibrain schließt Lücke
Microsoft stoppt Microsoft die Betriebssystemunterstützung für IEEE1394.b. Service PAck 2 für Windows XP bremst den schnellen Deesktop-Bus auf auf Fast-Ethernet-Tempo.
Taipei, 1. Juni 2004. Am Rande der größten Computermesse Asiens wurde bekannt, dass Microsoft die bis zu 3200 MBit pro Sekunde schnellen Bus IEEE1394.b nicht mehr voll unterstützen wird. Der Nachfolger des als Firewire bekannten Dektop-Busses IEEE1394.a wird von Windows XP sehr stiefmütterlich behandelt: Das Service Pack 2, das in wenigen Tagen veröffentlicht werden soll, bremst den schnellen Bus auf S100-Tempo - also auf einem Durchsatz von 100 MBit/s.
Schlimmer noch: Auch der Durchsatz von bestehenden 1394.a-Verbindungen fällt durch das SP2 auf S100-Tempo zurück, sobald auch nur ein einziges 1394.b-Gerät angeschlossen wird.
Das sind schlechte Nachrichten für all jene, die in 1394.b die ideale Schnittstelle für echtzeitfähige Geräte, beispielsweise Festplatten, gesehen hatten und ein herbver Rückschlag für den Hauptprotagonisten dieser Technologie, Texas Instruments.
Jeff Wu, Product Manager für DBIA und APG bei First International Computer (FIC) bestätigt: "Yes, Microsoft does not support the long-haul Firewire any more." Long-haul meint die reichweitenstarke Version des IEEE1394-Busses der Version b, die Hochgeschwindigkeitsverbindungen bis zu 100 Metern mit über Kupferkabeln und bis zu 200 Metern über Lichtleiter bei Geschwindigkeiten von 800 MBit/s heute und 1600 respektive 3200 MBit/s in naher Zukunft ermöglichen sollte.
John Byrum von der Abteilung der Computer Connectiity Solutions bei Texas Instruments bestätigte auf der Computex 2004 in Taipei, dass Microsoft auf der jüngsten Windows Hardware Entwickler Konfernez (Windows Harware Engineering Conference, WinHEC), die vom 4. bis 7. Mai 2004 in Seattle, USA, stattgefunden hatte, die Unterstützung für den superschnellen Desktop-Bus auf S100-Tempo zurück gestutzt hatte.
Abhilfe in Sicht: Unibrain erweitert Treiberstack in UBcore auf 1394.b
Nachdem nahezu alle namhaften Hersteller von Motherboards IEEE1394 als Ausstattungsmerkmal oder -option anbieten, hinterläßt Microsoft eine Software-Lücke, die nun der griechische Firewire-Spezialist Unibrain mit seinem 1394-Treiber-Stack UBcore zu schließen gedenkt: "Unibrain und ASUS sind heute übereingekommen, dass ASUS künftig einige Motherboards mit UBcore-Technologie anbieten wird", frohlockt ein Unibrain-Sprecher.
ASUS fertigt pro Monat rund 3,5 Millionen Hauptplatinen für PCs, etwa 15.000 davon mit IEEE1394.b-Controller.
Möglicherweise ist Microsofts Rückzug aus der 1394-Technologie auch auf Performance-Probleme zurück zu führen: Während der Microsoft-Treiber-Stack bei Festplattenzugriffen lediglich einen Durchsatz von 6933 kByte/s erreicht, schafft die gleiche Hitachi-Festplatte 27388 kByte/s - also knapp das Vierfache.
Steve Powers, 1394-Evangelist bei Microsoft gibt zu, dass das Service Pack 2 dei Geschwindigkeit auf S100 reduyiert, sobald Device im 1394-Bus mit einem 1394.b-PHY ausgestattet ist.
Damit ist klar, dass die schlechte Performance in gemischten 1394.a/1394.b-Umgebungen nicht um einen Bug, sondern um ein Feature handelt.
Preise und Verfügbarkeit:
Unibrains Firewire-Software-Stack steht kostenlos als Testversion zum Download zur Verfügung. Eine Einzellizenz kostet knapp 30 EUR.
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