Renesas stellt SH77650-SoC für Bilderkennungs-Aufgaben im Kfz-Bereich vor
Modul zur Bilderkennung im Kfz-Bereich ermöglicht deutlich höhere grafische Leistung.
Ratingen / Dornach – Renesas Technology Europe gibt die Verfügbarkeit des zur SuperH-Familie gehörenden Bausteins SH77650 bekannt. Das neue SoC-Produkt bietet Verarbeitungsfunktionen zur Bilderkennung in Fahrzeug-Informationsterminals - beispielsweise Kfz-Navigationssystemen der nächsten Generation - sowie Peripheriefunktionen zur Verbesserung der Fahrsicherheit.
Der SH77650 verarbeitet die gleichen Bilderkennungs-Funktionen wie das existierende leistungsfähige SoC-Produkt SH7774, das Renesas für Kfz-Navigationssysteme anbietet. Das neue, als LSI-Baustein speziell für Bilderkennungs-Funktionen entwickelte SoC verfügt dank optimierter Funktionalität und Performance über ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der neue Baustein enthält ein Bilderkennungs-IP (Intellectual Property) von Hitachi Ltd.. Dieses IP umfasst spezielle Hardware für die Verarbeitungsfunktionen, um die Fahrbahnbedingungen aus den per Kamera oder mit einem ähnlichen Gerät erfassten Bilddaten zu identifizieren. Es ermöglicht, mehrere Umgebungserkennungs-Programme gleichzeitig und in Echtzeit laufen zu lassen. Solche Programme erkennen beispielsweise Fahrspuren oder können vorausfahrende Fahrzeuge ermitteln und verfolgen. Mit diesen Fähigkeiten wiederum lassen sich ausgefeilte Funktionen implementieren, die die Fahrsicherheit erhöhen. Darüber hinaus steht eine Bilderkennungs-Bibliothek mit ungefähr 200 Funktionen zur Verfügung, um die Entwicklung von Bilderkennungs-Applikationen zu erleichtern. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ursprünglich für den SH7774 entwickelte Bilderkennungs-Applikationen auch mit dem SH77650 zu nutzen.
Der SH77650 enthält den SH-4A als Top-Modell der SuperH-CPU-Cores. Der Prozessorkern erreicht bei seiner maximalen Taktfrequenz von 300 MHz eine Verarbeitungsleistung von 540 MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde). Auch die eingebaute Gleitkomma-Einheit (Floating-Point Processing Unit – FPU) arbeitet mit maximal 300 MHz. Sie unterstützt Berechnungen in einfacher und doppelter Genauigkeit und erzielt im Single-Precision-Modus eine maximale Performance von 2,1 GFLOPS (Milliarden Gleitkomma-Operationen je Sekunde).
Der Baustein bietet eine Vielzahl von Modulen, die sich für Bilderkennungs-Applikationen im Automotive-Bereich eignen. Dazu gehören neben einem Bilderkennungs-Beschleuniger ein Video-Eingangs-Interface und Display-Funktionen, ein spezieller DMA-Controller, Timer, eine serielle Kommunikations-Schnittstelle sowie eine CAN-Schnittstelle für Bord-LANs. CAN (Controller Area Network) ist eine Spezifikation für ein Kfz-Bordnetzwerk die von der deutschen Robert Bosch GmbH vertreten wird. Unterstützt werden Bildschirme bis zum WVGA-Format (850 x 480 Pixel).
Zusätzlich steht ein chip-interner Bus-Arbiter zur Verfügung, der den Buszugriffsversuchen der verschiedenen Module Prioritäten zuweist. Die Schaltung unterstützt drei Zugriffsprioritäten und ermöglicht damit mehreren internen Modulen einen effizienten externen Speicherzugriff. Die Anwender können die Prioritätsebenen ändern, um den Anforderungen der CPU beziehungsweise der Bildverarbeitungs-Performance gerecht zu werden. Angepasst an die Konfiguration und die Funktionen des Systems, lässt sich auf diese Weise die größtmögliche Performance erreichen.
Ein spezieller 32-Bit-Bus ist außerdem als externer Bus für den Anschluss an schnelles DDR1-SDRAM (Double Data Rate 1 - Synchronous DRAM) vorhanden. Ein 32-Bit Erweiterungs-Bus schließlich ermöglicht die Verbindung mit Flash-Speicher oder SRAM.
Das 19 mm x 19 mm große BGA-Gehäuse des Bausteins verfügt über 376 Pins.
Zu den angebotenen Entwicklungs-Tools gehört der Emulator E10A-USB, der per USB an einen Host-PC angeschlossen wird. Dieser wartet zudem mit On-Chip-Debugging-Funktionalität auf, was ein Echtzeit-Debugging bei der maximalen Taktfrequenz des SH77650 gestattet.
- Links:
- www.renesas.com
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