
LED, das Leuchtmittel der Zukunft
Eindrücke von der Light + Building 2012
Leuchten statt heizen
Das Angebot an LED-Lampen wächst von Monat zu Monat. Die Light + Building (in Frankfurt vom 15. bis 20. April) beflügelte Neuentwicklungen. Nicht nur deshalb ist es unverständlich, dass EU und Bundesregierung immer noch nicht ihre Empfehlungen für die herkömmlichen Energiesparlampen gestrichen haben. Es zeugt von wenig Weitblick, wenn man in der Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland die Abschaffung solcher herkömmlicher Energiesparlampen mit KfW-Mitteln mindestens bis Ende 2011 gefördert und diese Lampen gleichzeitig den Bürgern zur Anschaffung empfohlen hatte. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Konzeptlosigkeit der staatlichen Berater, die sich mangels Fachkompetenz auf die Empfehlungen der großen Konzerne verlassen, anstatt eigene, fachlich abgesicherte Erkenntnisse zu erarbeiten. Dabei sollte sehr wohl mit den einschlägigen Firmen zusammengearbeitet werden.
Licht- & Wärme-Ausbeute im Vergleich: Oben die Glühbirne, deren Licht-Ausbeute bei nur 5 Prozent liegt, der Rest geht als Wärme in den Raum. Bei der LED-Technik (unten) werden immerhin bis zu 95 Prozent der Energie in Licht umgewandelt. (Bild: Smartmedia PresSservice / Gert Latzel)
Erfreulicherweise gibt es eine Reihe von kleineren Firmen, die eindeutig auf LED setzen und dadurch bereits heute mit überzeugenderen LED-Produkten auf dem Markt auftreten können, da sie sich nicht verzetteln. Es sollen hier keine Namen genannt werden, da sich noch kein eindeutiger Standard abgezeichnet hat. Es ist aber evident, dass es noch keinen Anbieter gibt, der zu allen oder zumindest vielen Leuchten-Typen vernünftige LED-Ersatzlampen liefern kann. Die scheinbar verlockenden Angebote von Baumärkten und Großversandhäusern sollte man sehr genau auf ihre Einsetzbarkeit überprüfen. Es folgt eine lockere Bestandsaufnahme, mit Hinweisen, auf was man achten sollte und was inzwischen angeboten wird (ohne Nennung von einzelnen Anbietern).
Bestandsaufnahme
Von fast allen verfügbaren Lampen gibt es bei den Spitzenreitern unter den Firmen in der Regel drei Farbtemperaturen, welche unterschiedliche individuelle Ansprüche der Kunden abdecken:
Weiß (ca. 6000 K Farbtemperatur) | Vor allem für Lagerräume, Keller u.ä. geeignet | kaltes Licht | Bei gleicher Leistungsaufnahme (Wattzahl) die höchste Helligkeit |
Neutralweiß (ca. 4000 K) | Für Büros und Arbeitsplätze; angenehmeres Licht | tageslichtähnlich | Ähnliche Lumenzahlen wie die Variante in Weiß |
Warmweiß (ca. 2700 K bis 3000 K) | etwa der Farbtemperatur der Glühlampen entsprechend | In der Regel kommt es noch zu gewissen Lichtstärkeeinbußen |
Hinweis: Die Abdeckungen der Röhren beeinflussen selbstverständlich die tatsächliche Lichtdurchlässigkeit; diese ist bei Klarglas und bei geriffeltem Glas am besten.
Interessant ist auch der Ra-Wert, die Einheit für den Farbwiedergabeindex. Je höher der Ra-Wert ist, umso besser werden Farben farbgetreu wiedergegeben. Gute Werte für Ra liegen für LED inzwischen bei 80, bei neueren Lampen etwa bei 90. Nach neueren Erfahrungen ist der Ra-Wert historisch zu sehen und möglicherweise für die Beurteilung der Farbtreue der LED-Lampen nicht so entscheidend. Es ist denkbar, dass hier ein neuer Standard gefunden werden sollte.
LED-Lampen haben ein weitgehend kontinuierliches Spektrum, vergleichbar dem des Sonnenlichts; sie flimmern nicht wie die herkömmlichen Energiesparlampen auf Leuchtstoffröhrenbasis und geben keine störenden Strahlungen ab (Infrarot bzw. Ultraviolett). Leuchtstoffröhren besitzen grundsätzlich ein Linienspektrum des enthaltenen Quecksilberdampfes, das heute meist mit einem kontinuierlichen Spektrum unterlegt ist, und unterliegen daher der Sondermüll-Entsorgung.